Adventliche Lesung mit BR- Moderator Markus Tremmel
von Administrator
„Iatz werds schwierig“ im Advent …
Markus Tremmel nahm an der Schule Velden über 200 Zuhörer mit auf einen amüsant-tiefgründigen Weg durch die Adventszeit
„A guate Idee!“ bescheinigte der Wambacher Journalist Markus Tremmel den Besuchern, die richtige Entscheidung also, zu diesem Abend in die Veldener Schule gekommen zu sein. Auch wenn die Adventszeit sonst gern einmal zu laut, zu hektisch, zu grell sei. Und die über 200 Besucher - Eltern, Großeltern, Freunde der Schulgemeinschaft und viele Interessierte – bereuten es in der Tat nicht. Es wurde ein bisweilen sehr lustiger Abend!
Der Wambacher Autor, bekannt durch seine Moderationen für den Bayerischen Rundfunk, führte die Zuhörer mit lockeren, aber durchaus nachdenklichen Ansprachen in den Advent, musikalisch begleitet von der Hausmusik Daxauer, einem Holzbläserensemble unter der Leitung von Silvia Beigl und dem Lehrerinnenchor der Veldener Schule.
Zunächst legte Tremmel die Bedeutung des Advents dar, blickte auf frühere Zeiten zurück, „de man iatz aa net direkt verklären muaß, aber a bisserl staader und finstrer warns scho …“ Vielleicht vermisse mancher heute das „Heimliche, das Heimelige“ – und „akkrat zur Adventszeit han ma am allerwenigsten da-heim im ganzen Jahr, gell.“
In diesem Sinne erzählte der Wambacher dann auch seine Interpretation von den Hirten „seinerzeit in der Heiligen Nacht“, welche „einfach Zeit ghabt habn“, dass sie das feine Brausen da draußen hörten. Während die meisten anderen Bethlehemiten „vorm Fernseher“ saßen oder am Stammtisch oder bei „irgendwelchen Wir-warten-auf-den-Messias-Feiern“.
Legendär ist inzwischen Tremmels Kripperl-Update, eine „zeitgemäße Krippe“ mit Raketen, Drohnen, Düsenjägern und Panzern und mit Hirten an den streng kontrollierten Außengrenzen. „Des Kripperl konn ma jeds Jahr entsprechend der Weltlage updaten.“ Das Ende der Geschichte dann – eine Überraschung.
Einen ebenso unerwarteten Höhepunkt des Abends bildete die Geschichte von den Heiligen Drei Königen. Schon am Vormittag hatte Markus Tremmel mit den Schülern der Grundschule seine Version der Legende erarbeitet: von den Abenteuern der Sterndeuter bis hin nach Bethlehem, wo sie plötzlich ohne Geschenke dastanden, weil sie alles ausgegeben und verschenkt hatten und dem Jesuskind stattdessen ihre Abenteuererlebnisse erzählten. Weil ein paar der Kinder auch am Abend da waren, erzählte Tremmel nun die Geschichte spontan mit den Kindern zusammen. Schon deren anhaltende Fantasie war überaus überzeugend, bis ein Viertklässler aus der Runde einwarf: „Aber in der Gschicht steht doch, dass die mit de Geschenke okemma san …?“ „Iatz werds schwierig“, meinte Tremmel, war sprachlos und dachte nach. Der Saal spendete ob solcher Schlagfertigkeit höchst amüsiert tosenden Applaus.
Zum Gelingen dieses schönen Abends trugen die Hausmusik Daxauer mit Akkordeon, Hackbrett, Harfe und Kontrabass sowie das siebenköpfige Holzbläserensemble mit ihren feinen, adventlichen Instrumentalstücken bei. Der Chor der Lehrerinnen – begleitet von Familie Daxauer – sang die Lieder „Advent is a Leuchtn“ sowie „Sing ma im Advent“ und setzte mit „Es wird scho glei dumpa“ den musikalischen Schlusspunkt.
Am Ende des Programms tauschten sich Helena und Severin aus der Klasse 4b lobend über die Atmosphäre des Abends aus. Sie dankten allen Mitwirkenden, den Hausmeistern für die Vorbereitungen sowie dem Elternbeirat für die Bewirtung und die festlich geschmückte Turnhalle. Dabei erwähnten sie auch, dass „Markus Tremmel a richtig guata Geschichtenerzähler is“, den sie ja vom Vormittag her schon kannten. Verschmitzt meinten die beiden Viertklässler, „wenn es den Gästen genauso guat gfoin hat wia uns“, dass die Leute vielleicht „ein bisserl was ins Spendenkörberl reinlegen“ möchten, damit die Schüler der Grund- und Mittelschule Velden wieder in schöne Projekte investieren könnten. Und das können sie, die Körberl waren voll!
