Grund- und Mittelschule Velden

Landwirtschaft macht Schule

von Tim Schülke

Landwirtschaft macht Schule

Zweit- und Viertklässler der Grundschule Velden erkunden den Bauernhof der Familie Thaler in Geratsfurth

Einmal in der Grundschulzeit die Arbeit auf einem Bauernhof kennenlernen, das steckt hinter dem Programm „Erlebnis Bauernhof“. Die Kinder der zweiten und vierten Klassen marschierten nach Geratsfurth, um sich auf dem Hof von Lorenz und Monika Thaler darüber zu informieren, woher die Produkte auf unseren Tellern kommen und wie auf einem Bauernhof gearbeitet wird. Ein idealer Lernort, um mit allen Sinnen Landwirtschaft, Natur und Umwelt zu begreifen und eine „Schule fürs Leben“.

Im Stall stehen Curona und Cuba, zwei von vielen Kühen. Sie sind nicht lilafarben, dafür aber recht hungrig. Die Kühe und die Kälbchen im Stall der „Gepfurers“ sind neben den vielen kleinen Kätzchen, dem Hund „Rolle“ und dem Welpen „Rocki“ die großen Stars unter den Schülern der Grundschule Velden. Im Rinderstall erkunden die Kinder Futter und Tierverhalten, erfahren viel über den Lebenszyklus der Tiere und lernen Haltungsformen kennen. „Nur Kühe, die zuvor ein Kalb geboren haben, geben Milch“, erklärt Monika Thaler den Grundschülern. Nach dem Melken wird die Milch in einen Tank gepumpt, bevor sie in der Molkerei zu Sahne, Butter, Käse und anderen Milchprodukten verarbeitet wird. Dass die Herstellung von Butter ziemlich einfach ist, erleben die Kinder beim „Butterschütteln“: ein Klecks Rahm im Glas und kräftiges Schütteln mit vereinten Kräften – schon ist die Butterkugel fertig.

Kühe füttern, Kätzchen streicheln, Körner erkennen: Lernen macht auf einem Bauernhof richtig Spaß! Und begleitet von einer Erlebnisbäuerin noch mehr. Monika Thaler ist es eine Herzensangelegenheit den Kindern zu zeigen, was Landwirte tun. Anhand von Pflanzen und Körnern erklärt sie, wie Mais, Weizen und Raps aussehen und wann die Aussaat erfolgt. Beim Körnererkennen im Glas mag zwar nicht jeder richtig liegen, doch im gemeinsamen Austausch finden die Kinder die Lösung.

Zur Stärkung gibt es eine Brotzeit aus hofeigenen Produkten: Milch, Käse, Brote und als Nachspeise Pudding. Höchst angetan sind die Kinder auch von den selbst gebackenen Tortillachips. Anschließend steht ein Rundgang über den Hof an. Während sich manche Kinder voller Begeisterung im Stroh austoben oder nochmals bei den Tieren vorbeischauen, staunen andere über die landwirtschaftlichen Maschinen und sitzen Probe auf den Bulldogs. Lernen und dabei Freude haben, das zeigt sich bei diesem lehrreichen Vormittag in landwirtschaftlicher Umgebung.

An insgesamt sechs Vormittagen hat Monika Thaler über 120 Schülerinnen und Schülern der Grundschule Velden die Arbeit auf einem Bauernhof, die Wertschätzung für Lebensmittel und das Verständnis für die Natur kompetent, kindgerecht und mit großer Leidenschaft vermittelt. Auf dem Heimweg meinte ein Viertklässler: „Seit heit woaß i, dass i Bauer werden mag!“ Eine Schule fürs Leben.

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